30. März 2021

Freiraumplanerischer Wettbewerb für den Burchardplatz und das Kontorhausviertel

Der Burchardplatz ist ein schlummernder Schatz im Hamburger Kontorhausviertel.
Namensgeber des Platzes ist Bürgermeister Johann Heinrich Burchard. Das Kontorhausviertel, zwischen Meßberg und Steinstraße gelegen, ist eines der eindrucksvollsten innerstädtischen Quartiere der 1920er-Jahre. Es entstand damals das erste reine Büroviertel auf dem europäischen Kontinent. Die Mitte der von Fritz Schumacher
geplanten städtebaulichen Anlage bildet der Burchardplatz, um den sich unter anderem das Chilehaus, das Miramar-Haus, der Meßberg-, der Mohlen-, der Montan- und
der Sprinkenhof als kulturhistorisch und architektonisch beeindruckendes Ensemble gruppieren. Stadtplätze sind Symbole für die Geschichte und Kultur eines Ortes. Sie sind ebenso Treffpunkte, Orte des Verweilens und können lebendige Anziehungspunkte von besonderer Qualität sein. Als Zentrum des Kontorhausviertels repräsentiert der Burchardplatz wie kaum ein anderer die Kaufmannsgeschichte der Freien und Hansestadt Hamburg.

SPD und GRÜNE wollen sich für eine denkmalgerechte und belebende Weiterentwicklung des öffentlichen Raumes in dem Viertel einsetzen. Der Platz und die umgebenden öffentlichen Räume sollen gemeinsam mit der BID-Initiative Burchardplatz zu einem Besuchermagneten entwickelt werden. Der Burchardplatz soll kein Parkplatzmehr sein. Dafür soll ein freiraumplanerischer Wettbewerb für den Burchardplatz und den angrenzenden öffentlichen Raum im Kontorhausviertel ausgelobt werden.

Eine vitalisierende Hebung der städtebaulichen Ressourcen und Qualitäten des Burchardplatzes und eine weitere Steigerung der Attraktivität des Gebiets für Hamburger*innen sowie Tourist*innen muss Hand in Hand mit einer klugen Freiraumplanung gehen. Nutzungskonzepte für den Platz und den öffentlichen Raum gilt es
gemeinsam mit den Menschen vor Ort und den Stakeholdern der Innenstadt zu entwickeln – sowohl für einen attraktiven Burchardplatz und ein vitales Kontorhausviertel
als auch als Missing Link zwischen Innenstadt und HafenCity. Wetterunabhängige und ganzjährige Nutzungskonzepte können dabei ein geeignetes Mittel darstellen. Auch
der Einsatz von Lichtkunst und Kunst im öffentlichen Raum kann die Attraktivität des Viertels weiter steigern und sollte in einer gesamtheitlichen Betrachtung mitberücksichtigt werden. Ebenso gilt es, Fragen der Bepflanzung und der Materialität (zum Beispiel beim Bodenbelag) in die Gestaltungsideen einzubeziehen.
Damit der Burchardplatz inmitten der Stadt als ein lebendiger Ort des Miteinanders entwickelt werden kann und das hanseatische Lebensgefühl in Zukunft noch besser
durch das Leben auf dem Platz widergespiegelt wird, fordern wir die Auslobung eines freiraumplanerischen Wettbewerbs für den Burchardplatz und das Kontorhausviertel unter Einbeziehung der Bürgerschaft. Dieser Wettbewerb muss einen sensiblen Umgang mit dem außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes „Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus“ gewährleisten. Der Wettbewerb soll das Ziel haben, für das Kontorhausviertel und den Burchardplatz eine eigene quartiersbildende Qualität unter Berücksichtigung des historischen Kontextes zu entwickeln.